Rhythmen des Körpers

Auf vielen Internetseiten werden Theorien dargestellt, die der Meinung sind, dass es ungemein wichtig sei, direkt morgens den Körper mit Eiweiß und Kohlenhydraten zu versorgen. Gemäß dem Sprichwort: "Morgens essen wie ein König, mittags wie ein Bürger, abends wie ein Bettler".

Die Erfahrung hat gezeigt, dass dieser Mythos in der heutigen Zeit überholt ist.

Unser Körper lässt sich in drei Rhythmen einteilen:

Ausscheidung 04.00 - 12.00 Uhr

Aufnahme 12.00 - 20.00 Uhr

Verwertung 20.00 - 04.00 Uhr

Aber was genau bedeutet das? Es soll nicht heißen, dass in Phase 1 "Ausscheidung" gar nichts konsumiert werden soll. Wer Berufstätig ist, dem wird es sicherlich schwer fallen, den ganzen Vormittag nichts zu essen, auch wenn er die Disziplin dazu hat, die Aufnahmefähigkeit wird trotzdem beeinträchtigt sein. Wer kann sollte am besten nichts essen, es ist aber auch durchaus akzeptabel etwas Obst oder Gemüse zu konsumieren z.B. eine Banane. Trinken sollte man während der Phase 1 sehr viel (Wasser, grünen Tee usw.) um den Prozess der Ausscheidung zu unterstützen.

Phase 2 "Aufnahme" hier kann nun endlich wieder gegessen werden. Der Körper kann sich nun, nachdem er sich "entleert" hat, wieder voll und ganz auf die Nahrungsaufnahme konzentrieren. Angepasst an den täglichen Bedarf, sollten die Mahlzeiten bis 20.00 Uhr in kleinere Mahlzeiten aufgeteilt werden, um so eine größere Insulinausschüttung zu vermeiden.

Phase 3 "Verwertung", in dieser Phase wird nicht mehr viel konsumiert. Der Körper verwertet das in Phase 2 aufgenommene. Vor dem Schlafen gehen ist es wichtig nochmals viel an Eiweiß zu sich zu nehmen. (Ich nenne hier bewusst keine Grammzahlen, da dies von Typ zu Typ unterschiedlich ist. Meiner Meinung nach, lieber etwas zu viel Eiweiß zu sich nehmen als zu wenig.) Zum besseren Verständnis hier eine kleine biologische Lehrstunde:

Die Hormonausschüttung erfolgt bei vielen Hormonen nach einem "zirkadianen" Rhythmus. Zirkadiane Rhythmen haben Einfluss auf den Schlaf- und Wachzustand, die Körpertemperatur und Hormonveränderungen. So auch CRH (Peptidhormon aus 41 Aminosäuren) , was ACTH bedingt sich letztlich auf Kortisol auswirkt. ACTH regt die Nebenniere zur Synthese von Glukokortikoiden an. Die Glukokortikoide haben vielfältige physiologische Wirkungen. Sie beeinflussen z.B. den Stoffwechsel und den Wasserhaushalt. Die Kortisolausschüttung ist in den Morgenstunden am höchsten.

Kortisol wirkt lipolytisch, also katabol und greift auch das Muskelprotein an, aber dieser Effekt des Muskelabbaus ist marginal bis nicht vorhanden, denn so ziemlich jeder trinkt vor dem Schlafen gehen einen Proteinshake oder nimmt Proteine durch die Nahrung auf. Als Beispiel: Ein Steak braucht 6 Stunden bis die Aminosäuren im Blut sind, daraus resultiert, dass der Aminosäure Pool über die Nacht hinweg gefüllt ist.

Für Menschen, die dazu neigen schnell Fett anzusetzen, sollten diese sogenannte "katabole Phase" verlängern. Dem Muskelaufbau wird nicht der Nährboden entzogen, wenn die Ernährung über den restlichen Tag stimmt.

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