High Intensity Trainingssystem

Dieser Text stammt aus einem Forum, Quelle bislang nicht bekannt!

Für viele, die diese Zeilen lesen, hat sich das lichterloh brennende innere Feuer zu einer kaum noch glimmenden Glut reduziert. Ich spreche von deinem leidenschaftlichen Verlangen danach, die eigenen Ziele zu erreichen, genauer gesagt, einen muskulösen Körper aufzubauen. Nur wenige können die Tiefe und Breite unseres Verlangens verstehen. Einige davon, vor allem drittklassige Schlägertypen – darunter vielleicht einige unserer Freunde – würden uns spöttisch auslachen und unser Wissen gegen uns verwenden, wenn sie könnten, um uns klein zu kriegen. Aber ich weiß genauso gut wie meine Leser, daß dieses leidenschaftliche Verlangen nach dem Ideal nicht unterdrückt werden kann; es liegt wie ein heiliger Schatz auf dem Grund unserer Seele.

Das waren noch Zeiten, als wir jeden Monat ungeduldig auf das Erscheinen unserer Lieblingssportzeitschrift gewartet haben. Sobald wir sie in Besitz genommen hatten, stellte sich eine ungewöhnliche Freude ein und wir sahen Bilder vor unserem inneren Auge, auf denen auch wir in nicht allzu ferner Zukunft mit dem muskulösen Körper eines griechischen Gottes zu sehen waren. Nachdem wir die Zeitschrift eilig durchgeblättert hatten, um nach neuen, inspirierenden Fotos unserer Champions zu suchen, gaben wir uns der eher ernsthaften Beschäftigung hin auf jeder einzelnen Seiten genau nach dem "magischen“ Programm zu suchen, das uns aus dem dumpfen Loch der Stagnation herausreißen würde, in dem wir seit Wochen festsaßen. Dann, als wir wieder einmal dachten, wir hätten es endlich entdeckt, machten wir uns, begeistert und motiviert durch einen neuen Versuch, unser Ziel zu erreichen, auf den Weg ins Studio. Erinnern Sie sich noch?

Das ist jetzt jedoch nicht mehr so. Warum eigentlich? Nach Jahren der eifrigsten, kompromißlosesten Anstrengung hat es den Anschein, als würde man sein Ziel niemals erreichen. Sie freunden sich mit dem Gedanken nicht so sehr an, nur ein Lasttier zu sein; und auch wenn Sie Ihr Training auch noch so sehr lieben: keiner mit auch nur einem Fünkchen Selbstwertgefühl will sich jeden Tag über Stunden hinweg abquälen, wenn man danach nichts oder kaum etwas davon sieht.

Der tiefe Glaube, daß das eigene Leben etwas Einzigartiges ist und daß es wichtig ist, seine Ziele zu erreichen, ist ein ganz persönlicher Bestandteil des menschlichen Lebens. Die Aussicht auf Mißerfolg hat deshalb etwas Beunruhigendes an sich. Ganz besonders der Funken des Zweifels, der früher nur gelegentlich in den äußeren Bereichen unseres Bewußtsein aufgetaucht war, erscheint nun zu allzu oft und wächst sich gar zu einer lawinenartigen Unsicherheit aus, die sogar die Grundmauern unseres sonst so strahlenden Selbstbewußtseins angreift. Bezweifelt wird nämlich die Überzeugung, daß man alles, was man sich vorgenommen hat, erreichen kann; und das ist schlichtweg unerträglich. Man erkennt ganz klar, daß es absolut wichtig ist, ein Ziel zu erreichen, wenn man sich eins gesetzt hat, denn das, was sich daraus für das eigene Selbstvertrauen, das Selbstwertgefühl und das Glück ergibt, ist entscheidend. Aber was soll man machen?

Vielleicht kann ich helfen. Erinnern Sie sich noch an das alte Sprichwort: Was man schwarz auf weiß besitzt, kannst man getrost nach Hause tragen. Vielleicht, aber auch nur vielleicht, haben Sie nur allzu bereitwillig die vorherrschende "Trainingsweisheit“ akzeptiert, daß reine Maße, oder das "Je-mehr-desto-besser-Prinzip“ der beste Weg sind.

Die Menschen glaubten viele Tausend Jahre lang, daß die Erde eine Scheibe sei, aber deshalb ist das lange noch nicht wahr. Nur dadurch, daß alle die gleiche Meinung vertreten, entsteht noch nicht die Wahrheit. Sie wird auch nicht vom Pöbel oder einfach von der Mehrheit besessen, und es ist nicht leicht sie zu enthüllen. Stellen Sie sich die Wahrheit wie einen seltenen Edelstein vor, den man nur finden kann, wenn man sich durch wahre Gebirge von Lügen und widersprüchlichen Informationen hindurchkämpft. Nach der Wahrheit zu forschen – also das Wissen zu entdecken, das man benötigt, um seine Ziele zu erreichen – ist nicht leicht. Aber das wissen Sie ja bereits: Das Leben ist kein Honiglecken!.

Ich schlage vor, Sie ziehen die Möglichkeit in Betracht, daß die Lösung für Ihre Trainingsprobleme darin liegt, die Seele, also Ihren Geist miteinzubeziehen. Was ist die Wurzel oder die Quelle jeder großen Leistung? Die intellektuelle Souveränität der einzelnen Seele. Wo wäre denn die Menschheit heute, wenn es nicht Individualisten gegeben hätte und geben würde, die Grenzen überschreiten, Menschen, die nichts höher einschätzen als ihr eigenes unabhängiges Urteil, wie etwa Christoph Kolumbus oder Galileo Gallilei? Man kann sich also fragen "Was folgt daraus, was wird aus meiner Seele – ganz abgesehen von meinem Körper – falls ich es nie lerne, eigenständig zu denken und zu urteilen?“

Was also tun, wenn der eigene Trainingspartner und andere im Studio die Vorstellung, mehr sei besser blind, unkritisch und passiv akzeptieren? Haben Sie etwa deren Meinung jemals wirklich für voll genommen? Und was ist, wenn die IFBB Champions das Massetraining unterstützen? Sie wissen verdammt gut, daß diese Leute genetische Freaks an der Schwelle zum Wahnsinn sind, die bereit sind ihr Leben zu riskieren, indem sie mehr Drogen einwerfen als wir uns überhaupt vorstellen können.

Verwirrende Theorien über das Training sind weder nötig noch wünschenswert. Es gibt einen einfachen, logischen Ansatz, den jeder verstehen kann, der bereit ist, mentale Anstrengungen auf sich zu nehmen.

Anmerkung

In Bezug auf neueste sogenannte Untersuchungen einiger weniger Trainingsexperten – vor allem Dr. William Kraemer - die angeblich beweisen, daß Intervalltraining dem Hochintensitätstraining überlegen ist: Arthur Jones wurde vor Jahren von einem Reporter gefragt: "Welches Ergebnis erhoffen sie sich von diesem Experiment?“ Jones antwortete in seiner gewohnten unnachahmlichen Art: "Wenn ich wüßte, was zum Teufel ich finden werde, würde ich das Experiment nicht machen.“ Das ist im Wesentlichen die angemessene Antwort eines ehrbaren Wissenschaftlers; und so etwas würde Kraemer niemals verstehen. Warum sollte Kraemer plötzlich Experimente durchführen, um die Wirkungslosigkeit von Hochintensitätstraining zu untersuchen, wenn er doch schon seit Jahrzehnten darüber Bescheid weiß? Genau deshalb, weil die Beweise erdrückend geworden sind, daß Hochintensitätstraining den einzig wahren wissenschaftlichen Ansatz für produktive Übungen bietet. Und jetzt kann er nicht weiterhin den Allwissenden und Unfehlbaren spielen.

Ich glaube schon, daß Kraemer eine Studie durchgeführt hat, aber sie wurde genau so aufgebaut und eingerichtet, daß sie "beweist“, daß Hochintensitätstraining nicht funktioniert. (Eine beträchtliche Anzahlt von Bodybuildern, die zufällig objektiv sind – also zu kritischer Analyse fähig – bestätigten schon beim Lesen einer seiner Versuchsanordungen die Voreingenommenheit, die Kraemers experimentelles Vorgehen beeinflußte). Wenn man von diesem unmoralischen Zynismus ausgeht, der unsere Kultur durchdringt, würden Sie auch nicht erwarten, daß die Trainingswissenschaft davon ausgenommen wird. Kraemers erschreckende Gleichgültigkeit zur Thematik von Wahrheit versus Unwahrheit ist eines der schlimmsten Beispiele dafür, was sich auf diesem Schauplatz abspielt, und ich habe vor, dieses Thema in nächster Zukunft intensiver zu behandeln. In der Tat plane ich eine weitere Herausforderung an die Trainingswissenschaftler, die derjenigen ähnelt, die ich vor einigen Jahren veröffentlicht habe. Hierbei suche ich eine unabhängige, objektive Forschungsgruppe, die eine Studie zum Vergleich zwischen einem rein quantitativen Masseaufbautraining und dem Heavy Duty, also Hochintensitätstraining, durchführen würde. Damals nämlich waren Kraemer und all die anderen Trainingswissenschafter, die Masse-Intervall-Training propagierten, ganz nah an einer wasserdichten und objektiven Gelegenheit, mir das Gegenteil zu beweisen, und sie alle nahmen den Fehdehandschuh nicht an.

 

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