Text zu meinen Bildern

Den Jahreswechsel 1990/1991 in der Bundeshauptstadt Berlin (Bonn war es ja zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr) zu feiern, dazu hatten Klaus und ich uns entschieden. Inspiriert von den 100.000e Menschen vor dem Brandenburger Tor beim Jahreswechsel 1989/1990 traten wir also unseren Weg dorthin an.

Gebucht hatten wir eine Pauschal-Busreise. Wir waren zwar geschätzte 40 Stunden nach Berlin unterwegs (na ja, vielleicht nicht ganz so viel), weil wir in der halben Republik Leute aufgesammelt haben, die das gleiche Ziel hatten (wie das bei einer Busreise halt so ist).

Die Fahrt war aber ganz lustig, da wir beim Einsteigen in Aachen 2 Päärchen aus der Eifel kennengelernt hatten, mit denen wir noch jede Menge Spass bekommen sollten. Wie sich bereits nach 5 Minuten rausstellte, alles gestandene Kampftrinker (die Frauen eingeschlossen), sodass wir bereits vor dem Verlassen der Stadtgrenze Aachens bereits das erste Bier getötet hatten (es war im übrigen 6.00 Uhr morgens, um das nebenbei mal zu erwähnen!). Da wir die Nacht zuvor durchgemacht hatten, war das aber nicht weiter tragisch.

In Berlin angekommen checkten wir erst mal im Hotel ein, welches etwas ausserhalb vom Zentrum lag. Ich kann jedoch leider nicht mehr sagen, in welchem Stadtteil.

Wir haben natürlich alles auf eigene Faust gemacht. Tagsüber City, abends Disco. Wir waren zwar nur 4 Tage dort gewesen, das hat aber trotzdem gereicht, das eine oder andere noch mal wiederzusehen. Meine Mutter hatte Anfang der 1980er Jahre in Berlin gewohnt und weil ich ein paarmal dort gewesen bin, war also nicht alles fremd für mich.

An einem Abend wollten wir mit den besagten Päärchen aus der Eifel ins “Sound”. Wir setzten uns also ins Taxi und liessen und dorthin kutschieren. Der Fahrer war jedoch so freundlich uns bei der Ankunft mitzuteilen, dass es das “Sound” mittlerweile garnicht mehr geben würde (schöne Sch....). Für alle, die es nicht wissen sollten: Das “Sound” war in den 1970er Jahren die modernste Discothek in Europa und eine Szenelocation von Christiane Felscherinow (besser bekannt als “Christiane F.” aus dem gleichnamigen Film “Wir Kinder vom Bahnhof Zoo”).

Also ab in die “Andreaskneipe”, welche sich als Gay-Kneipe herausstellte. Aber egal......

Den eingentlichen Jahreswechsel haben Klaus und ich übrigens getrennt voneinander erlebt. Gemeinsam sind wir ins Ku’dorf (eine Discothek am Kurfürstendamm), jedoch um 23.00 Uhr ist Klaus dann zum Brandenburger Tor. Da ich aber ein nettes Mädel aus München kennengelernt hatte, zog ich es vor dort zu bleiben :-)

Ein paar Stunden später tauchte Klaus aber wieder auf. Aus 100.000e von Menschen, die noch im Vorjahr dort waren, wurden nur noch 1.000e, was zwar auch eine ganze Menge war, jedoch die Euphorie dieser Massen kam wohl laut Klaus nicht mehr so rüber. Also hatte ich nicht viel verpasst.

Um 5.00 Uhr ging es dann zurück ins Hotel, denn um 10.00 Uhr war bereits Abreisezeitpunkt nach Aachen, um die Heimreise anzutreten.

 

zurück